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Erstellt durch Anke Sauer Drachenbau und Mediengestaltung

20.-22. August 2015

Theater im öffentlichen Raum

Am Straßentheater sollen alle Menschen, egal welchen Alters, Geschlechts, welcher Herkunft, Religion oder Einkommensschicht teilnehmen können.
Durch die gegebene Barrierefreiheit öffnet das Straßentheater vielen Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur.
Während beim Kabarett oder beim „normalen“ Theater ein  Akteur (oder mehrere Akteure) in einen schwarzen Raum hinein rezitiert geht das Straßentheater in den direkten Kontakt mit dem Zuschauer. Es geht aus den „heiligen Hallen“ der Theater und Kulturhäuser, auf öffentliche Straßen und Plätze, in das Lebensumfeld des Publikums und tritt in den direkten Kontakt mit dem Zuschauer. Es lebt von der Interaktion und dem Diskurs mit dem Publikum.
Es kennt keine Grenzen, keine zugeordneten Plätze, keine Begrenzung der Zuschauerzahlen, der Bühnengraben als Begrenzung zwischen Spieler und Zuschauer ist schlicht nicht vorhanden.
Es verändert den gewohnten öffentlichen Raum, gibt ihm neue Formen und Farben. Bestückt ihn mit Themen und gibt ihm somit ein neues Gesicht.
Das Straßentheater, wie alle Kunstformen im öffentlichen Raum, transformiert diesen. Es strebt Veränderungen von Räumen, Sichtweisen oder Wahrnehmungen an.

Wie auch Augusto Boal sehen wir „das Theater als eine lebendige Gegenwartssprache und nicht als fertiges Produkt, das Bilder aus der Vergangenheit vorführt.“
In diesem Sinne soll das AsphaltVisionen Festival mehr sein als reine Unterhaltung. Es soll Themen auf die Straße bringen die mit dem Leben der Zuschauer in Verbindung stehen, die sie berühren und zum nachdenken anregen.

Auch wenn das Theater vergangen ist bleibt der Eindruck des erlebtem im kollektiven Gedächtnis einer Stadt und kann den Umgang mit Orten und Themen verändern.
„Das Theater ist eine Waffe – handhaben muss sie das Volk, auf seine Weise und zu seinen Zwecken.“ (A.Boal)

Durch die Eigenproduktionen des AsphaltVisionen Festivals welche im öffentlichen Raum, mitten in der Innenstadt für alle sichtbar erarbeitet und weiterentwickelt werden, kann das Publikum schon an der Entstehung des Theaters teilhaben und in dessen Entwicklung direkt eingreifen.
Ein hohes Maß an Partizipation und die „Komplizenschaft“ des Publikums ermöglicht die „ Kultur von Allen - für Alle“ die Hilger Hoffmann für die Soziokultur einst anstrebte.
Mit dem Asphaltvisionen Festival möchten wir Räume schaffen die dies Möglich machen und somit dem Zuschauer seine Gestaltungsfreiheit in der Kultur im öffentlichen Raum zurück geben.

Kultur ist ein Gemeingut, ein Lebensmittel und alle Menschen haben ein Recht an Kultur teilzuhaben, unseren Teil möchten wir mit Herzblut und Leidenschaft durch das AsphaltVisionen Festival beitragen.

Ich lade alle KulturVisionäre herzlich ein am Asphaltvisionen Festival teilzuhaben.

Rebecca Staal
(Projektleitung)


Literatur: „Das Theater der Unterdrückten“ Augusto Boal